Wie sich das Fass auf den Geschmack auswirkt

Wie sich das Fass auf den Geschmack auswirkt

Der Geschmack des Whiskys wird durch verschiedene Faktoren wie Fassgröße, vorheriger Inhalt, Alter und Stärke des Ausbrennens stark beeinflusst und ausgezeichnet.

 Die Größe des Fasses ist insoweit wichtig, als dass sie die Geschwindigkeit der Reifung und die Intensität der Aromen beeinflusst. In einem kleinen Fass ist das Verhältnis von Whisky zur Fasswand größer, der Whisky reift schneller als in einem großen Fass, doch auch hier gilt, dass eine schnelle Reifung nicht zwingend die bessere ist. 

Einen noch größeren Einfluss als die Art des Fasses wird jedoch dessen vorheriger Inhalt auf den Whisky haben. Während die traditionellen Ex-Sherry - und Portweinfässer einen leicht süßlichen, fruchtig-würzigen Geschmack hinterlassen, kann Wein wie Barolo den Geschmack durch Früchte, Tannine (bitter), getrocknete Früchte, schwere Aromen ergänzen.  Entscheidend ist die Art des vorherigen Weines. Kräftige Starkweine wie Oloroso oder Pedro Ximenez Sherry geben mehr Geschmack ab und verändern die Farbe des Whiskys deutlicher, als ein Weißwein wie Chardonnay. Je nach Dauer der Reifung kann es zu unterschiedlichen Resultaten kommen. In manchen Fällen werden die Malts ausschließlich in frischen Sherryfässern gereift und stark von Sherry und Eiche beeinflusst, wird er nur nach einigen Monaten nachgereift erhält er entsprechend weniger Sherry- und noch weniger Eichennoten. Das Selbe ässt sich bei den Weinfässern beobachten. Ein frisches Weinfass, das direkt nach Entleerung des "Vorgängers" wiederverwendet wird, gibt viel Aroma ab. Solche Fässer sind jedoch sehr teuer und werden üblicherweise für die merhmalige Lagerung von Whisky verwendet. Nachdem der erste Whisky einen Großteil der Aromen aufgenommen hat, kann der zweite deutlich weniger vom Fass beeinflusst werden. Diese Fässer werden in der Branche mit dem Zusatz Refill bezeichnet. 

Bourbon beispiesweise lagert in frischen Fässern und ist bereits nach 2-5 Jahres aromatisch genug, um abgefüllt zu werden. Schottischer Whisky hingegen reift in gebrauchten Fässern, die zuvor schon für Bourbon oder Sherry verwendet wurden und damit einen Großteil ihrer Aromen abgegeben haben. Daher werden die schottischen Malts erst ab längerer Lagerung richtig gut. Dadurch hat er aber auch mehr Zeit die alkoholische Schärfe abzubauen. Dieses historisch entstandende System ist heute ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zwischen den Whiskysorten. 

Eine weitere Möglichkeit scharfe Stoffe aus dem Whisky zu entfernen und den Geschmack zu beeinflussen ist das Ausbrennen bzw. Toasten der Fassinnenseiten. Der Holzzucker wird karamellisiert und verleiht dem Whisky Vanille- und Karamellnoten, während die Holzkohleschicht filtert. Üblicherweise wird nach vier Grade des Ausbrennens differenziert, die zwischen 15 und 55 Sekunden das Fass ausbrennen und unterschiedlich starke Kohleschichte hinterlassen. Ähnlich wie bei den vorherigen Faktoren nimmt auch hier die Wirkung auf den Whisky mit den Jahren ab, weshalb manche Fässer aufbereitet und neu gebrannt werden. Solche Fässer werden als rejouvenated bezeichnet und bringen immer dünner werdende Fasswände mit sich, die durch die moderne Lagerung - auf Paletten stehend - überhaupt erst möglich sind.

Zurück zum Blog