Bei Torf handelt es sich um zersetzte Pflanzenteile, wie Moos, Gagelstrauch, Pfeifengras oder Heidengras. Häufig wird er in Deckenmooren vorgefunden. Wie Torf entsteht und warum er seinen Weg in den Whisky gefunden hat, erfährst du in diesem Artikel…
Warum wird Torf zur Herstellung von Whisky verwendet?
Nur 1 mm Torf lagert sich durchschnittlich pro Jahr ab - das heißt die Zersetzung der pflanzlichen Substanzen geht sehr langsam voran. Trotz der geringen Geschwindigkeit, in der die Torfmoore wachsen, wird die Quelle laut Experten auch durch die hohe Abbaumenge durch Whiskydestillerien nie versiegen. Und das, obwohl der Rohstoff schon seit Jahrhunderten als Brennstoff in Schottland verwendet wird. Damals waren klassische Brennstoffe, wie Holz knapp und man griff auf das zurück, was in großer Zahl vorhanden war: Torf.
Bei der Herstellung von Whisky werden einzelne Torfstücke in Kilns (Brennöfen) verbrannt und die entstehende Wärme wird dann zur Trocknung der gemälzten Gerste verwendet.
Vorteile des einzigartigen Brennstoffs
Der Torfrauch gibt einzigartige Aromen an die Malzkörner ab, welche dadurch ihren charakteristischen Geschmack erhalten, den viele Whiskytrinker so lieben. Je nachdem, wie viel Torf verwendet wird, schmeckt der Whisky dementsprechend rauchig. Zudem wird die gemälzte und getrocknete Gerste länger haltbar gemacht und das Malz ist ergiebiger. Somit ergibt sich aus einer Tonne Malz mehr purer Alkohol.
Die Aussagekraft der ppm-Angabe
Rauchige Whiskys werden mit einem ppm-Wert gelabelt, der die Rauchigkeit ausdrücken soll. Dabei spricht man ab Werten zwischen 40-50 ppm von sehr rauchigen Whiskys. Doch die Angabe kann auch kritisch betrachtet werden. Ppm steht für "phenol parts per million" und bezieht sich auf die Phenole, die bei der Verbrennung von Torf entstehen. Jedoch gibt der Wert nur an, wie stark die Gerste getorft ist. Das Problem hierbei ist, dass im weiteren Destillationsprozess ein Teil der Phenole verloren geht und die Zahl somit nur eine eingeschränkte Aussagekraft über den finalen Whisky hat.
Fazit: Getorfte Whiskys sind nicht ohne Grund so beliebt bei Whiskytrinkern. Durch die Rauchigkeit entsteht ein Geschmackserlebnis, was man sich nicht entgehen lassen sollte. Dabei sollte der ppm-Wert auf einer Whiskyflasche jedoch nicht überinterpretiert werden.