Ein Minor in Japanologie und eine nicht endende Leidenschaft für Whisky. Der Gastreferent bei unserem Whisky Tasting am Freitag ist ein echter Japan-Experte. Wer bis jetzt noch keine Berührungspunkte mit japanischem Whisky hatte, der hat definitiv etwas verpasst.
Wie im letzten Blogpost bereits angesprochen, wird japanischer Whisky noch immer unterschätzt und das, obwohl es sich eben nicht um eine schottische Kopie handelt. Deshalb haben wir uns für unser Japan Tasting einen Experten mit ins Boot geholt.
Bereits in früher Kindheit hatte Frank Berührungspunkte mit der japanischen Kultur. Seine Eltern hatten einen eigenen Kendô Verein (japansiche Kampfkunst) und mit nur 3 Monaten war er bereits bei Turnieren dabei. Durch den Verein hatte er somit schon früh Kontakt mit zahlreichen Japanern und dadurch entwickelte sich nicht nur ein Interesse sondern auch eine Begeisterung für das Land und die Kultur. Aus diesem Grund folgte neben dem Informatikstudium auch noch der Minor in Japanologie. Besonders faszinierend findet Frank den tief verankerten Respekt voreinander und vor der Natur, welcher die japanische Kultur auszeichnet. Zudem kann er sich mit den Werten der Japaner sehr gut identifizieren: Streben nach Perfektion und Disziplin.
"Besonders spannend finde ich die Gradwanderung von Japan, zwischen einer hochtechnologisierten Gesellschaft und der Harmonie mit der Natur. Das spiegelt sich auch im Whisky und in den Distillen wieder."
Wenn es um Whisky geht, empfiehlt Frank den Hibiki (Nummer 6 in unserer Tasting Line). Obwohl er normalerweise eher zu torfigen Whiskys greift (wie Ocotmore oder Lagavulin), stellt der Hibiki eine geniale Kombination aus vielen sanftmütigen, floralen Aromen dar und ist somit eigentlich das komplette Gegenteil. Frank begründet dies so:
"Meine liebsten torfigen Whiskys fühlen sich ungefähr so an wie ein mitternächtlicher Faustkampf mit einem bärtigen Schotten im verregneten Schlamm vor einer Bar. Der Hibiki fühlt sich hingegen an, in einem sonnengebadeten Blumenfeld seinen Kopf sanft in den Schoß einer anmutigen Geisha zu legen während sie sanft deine Wangen streichelt."
Zudem zeichnet den Hibiki auch die Liebe zum Detail aus. So besteht die Flasche beispielsweise aus 24 Vertiefungen, die jeweils für eine Stunde des Tages sowie für jeden Monat des japanischen Mondkalenders stehen. Für das Flaschenetikett wird handgeschöpftes Echizen-Papier verwendet, welches vierfach bedruckt wurde.
Freut euch also auf spannende Infos und Insights in die japanische (Whisky-)Kultur und warum es sich eben nicht um eine Nachmache schottischer Whiskys handelt. Außerdem berichtet Frank über Whisky-Rituale und warum in Japan viel mehr geblendet wird. Und wer weiß, vielleicht werdet ihr zum ersten Mal Whisky mit warmen Wasser trinken…