Wo liegt der Unterschied?
Der erste und offensichtlichste Unterschied ist die Herkunft: Während Bourbon Whiskey aus den USA stammt (Bourbon County in Kentucky um genau zu sein), kommt Scotch Whisky aus Schottland.
Zudem spielt das Gesetz eine wichtige Rolle. Damit sich ein Whiskey nämlich Bourbon nennen darf, muss seine Maische, also die Getreidemischung, aus der das Produkt destilliert wird, mindestens 52% Mais enthalten. Dabei wird der Rest der Maische normalerweise mit gemälzter Gerste und entweder Roggen oder Weizen aufgefüllt. Die Maische muss mit einem Brennwert von 160 oder weniger destilliert werden und mit einem Brennwert von 125 oder weniger in das Fass gefüllt werden. Dabei dürfen keine Zusatzstoffe zum Einsatz kommen! Das Destillat muss in einem neuen, angekohlten Eichenfass gereift werden - zumeist bestehen diese aus Weißeiche, könnte aber prinzipiell aus jeder Eichen-Sorte bestehen. Für die Destillation kommen dann üblicherweise Column Stills zum Einsatz.
Im Gegensatz dazu wird bei der Herstellung von Scotch meist gemälzte Gerste verwendet. Zusätzlich prägt den Scotch Whisky die Verwendung von gebrauchten Fässern, in denen dieser mindestens 3 Jahre gelagert werden muss - in Schottland natürlich. Generell gilt: Ein Whisky darf nur dann den Namen Scotch tragen, wenn Destillation, Lagerung und Abfüllung in Schottland erfolgen. Typisch ist dabei die Destillation in Pot Stills aus Kupfer, wobei der Scotch klassischerweise zweimal gebrannt wird.
Letztendlich hat auch das Klima einen Einfluss auf die Spirituose. Die Reifung in Schottland kann relativ konstant erfolgen, durch die geringen Temperaturschwankungen. Dementsprechend beträgt der Angels' Share auch nur ca. 1-2% im Jahr. In den Bourbon-Regionen der USA sieht das schon ganz anders aus. Das Klima im Sommer ist trocken und im Winter kalt. Durch diese Schwankungen steigt der Angels' Share und der Bourbon Whiskey wird meist früher abgefüllt.
Fazit: Am Ende geht es den meisten Whisky-Liebhabern natürlich um den Geschmack. Da es in Schottland über 120 Whisky-Brennereien gibt, die allesamt einen eigenen Stil verfolgen, lassen sich die Geschmacksnoten schwer verallgemeinern. Auch beim Bourbon wird das Aroma stark von der Verwendung der Getreidemischung geprägt. Jeder sollte sich also selbst ein Bild der verschiedenen Marken innerhalb der jeweiligen Sorten machen - probiere sie beide und entscheide!